KI ist da – und verändert unser Arbeitsumfeld

Künstliche Intelligenz ist längst kein Zukunftsthema mehr. Spätestens der Chatbot von OpenAI “ChatGPT” hat das fertiggebracht, was bis dahin kaum einem KI-Programm gelungen ist: Er hat den Sprung in die Mitte der Gesellschaft geschafft. 

Heute ist KI mitten unter uns – in unseren Handys, in Suchmaschinen, Sprachassistenten oder Analyse-Tools. Es ziehen immer mehr spezialisierte Anwendungen nach: von Texter-Tools über Bild-KI bis hin zu SEO-Analysetools mit automatisierten Handlungsempfehlungen. Kurzum: Der KI-Zug rollt. Und wir alle sitzen gemeinsam drin.

Doch was bedeutet das für uns als kleine Marketingagentur? Wir möchten hier einmal offen und ehrlich teilen, wie wir bei nABL über KI denken, ob wir Angst um unsere Zukunft haben, wie wir KI in unserer Arbeit einsetzen – und wo wir bewusst auf sie verzichten. Weil wir glauben: Wer als Agentur heutzutage über Kommunikation nachdenkt, sollte auch über die Werkzeuge sprechen, mit denen sie gestaltet wird. 

Wir machen kein Geheimnis daraus: Wir arbeiten mit KI. Und das eigentlich täglich. Aber wir sehen auch ihre Grenzen. Und wir glauben nicht, dass wir morgen durch Maschinen ersetzt werden – wohl aber, dass wir uns als Agentur weiterentwickeln müssen.

Dieser Blogartikel ist eine Momentaufnahme aus unserem Agenturalltag – im Juni 2025. Vielleicht hilft er dir, das Thema für dich einzuordnen. Vielleicht beruhigt er auch. Oder inspiriert. In jedem Fall ist er ein ehrlicher Blick hinter die Kulissen und in unsere Gedankenwelt.

 

Warum wir mit KI arbeiten – und wie

Für uns bei nABL ist Künstliche Intelligenz kein Fremdwort, sondern ein praktisches Werkzeug, das unseren Arbeitsalltag spürbar erleichtert. Wir nutzen KI, um Prozesse effizienter zu machen, kreative Ideen zu beflügeln und repetitive Aufgaben zu reduzieren. Aber immer mit dem klaren Bewusstsein: Die Steuerung bleibt bei uns, die finale Verantwortung auch.

In der Praxis heißt das konkret: Tools wie ChatGPT sind bei uns tägliche Begleiter – besonders beim Brainstorming und bei der Textoptimierung. Wenn wir etwa neue Content-Ideen entwickeln, Formulierungen für einen guten Slogan suchen oder Texte für Social Media Posts optimieren, nutzen wir KI, um schnelle Vorschläge zu bekommen, uns inspirieren zu lassen und unsere Gedanken weiterzuentwickeln. Und ja … sicherlich wird auch dieser Blog-Text nochmal durch ChatGPT laufen.

Auch im Video-Editing hilft uns KI inzwischen, indem wir automatisch Untertitel erstellen lassen, was uns enorm viel Zeit spart und unsere Videos zugänglicher macht. Und Canva mit integrierter KI unterstützt uns immer mal wieder bei der Gestaltung ansprechender Social-Media-Visuals.

Klar ist: Fast täglich kommen neue Anwendungen oder Features hinzu. Das macht es für uns unmöglich, ALLE Tools zu nutzen oder überhaupt im Blick zu behalten. Deshalb legen wir großen Wert darauf, kompetent auszuwählen, welche Tools uns wirklich im Agenturalltag weiterbringen und zu unserer Arbeitsweise passen. Denn nicht jede Lösung ist (für uns) sinnvoll. 

Als Team haben wir klare Ansichten für den Einsatz von KI: Bei uns übernimmt die KI nie die komplette Arbeit. Stattdessen verstehen wir sie als eine Art weitere Stimme am Brainstorming-Tisch – eine, die neue Impulse liefert und uns hilft, schneller ans Ziel zu kommen. Die Zeitersparnis ist dabei oftmals enorm und der womöglich größte Vorteil: Mehr Raum für all das, was keine Maschine leisten kann.

Da wir wissen, dass - nur weil KI jeder kennt - nicht jeder automatisch mit KI professionell umgehen kann, investieren wir außerdem immer wieder Zeit in unsere persönliche Weiterbildung – sei es, zu lernen, die besten Prompts zu formulieren oder zu erfahren, wie die Tools klug und verantwortungsvoll eingesetzt werden. Nur so entstehen Ergebnisse, die wirklich nützlich und zielführend sind.

 

Was KI (noch) nicht kann – und wo wir bewusst ergänzen

Natürlich gibt es auch Bereiche, in denen wir bewusst auf KI verzichten. Die direkte Kundenkommunikation etwa läuft bei uns komplett ohne Chatbots oder automatisierte Antworten – hier geben wir nichts aus der Hand. Wir wollen persönlich und nahbar bleiben, um Vertrauen aufzubauen und unsere Kunden wirklich optimal zu beraten. 

Künstliche Intelligenz ist beeindruckend – keine Frage. Trotzdem gibt es klare Grenzen dessen, was sie leisten kann. KI basiert auf Mustern, Daten und Algorithmen, doch sie versteht keine Emotionen, keinen Kontext auf menschlicher Ebene und besitzt kein echtes Urteilsvermögen. Das bedeutet: Sie kann Fakten zusammentragen, Vorschläge machen und Prozesse beschleunigen – aber nicht fühlen, nicht wirklich empathisch sein oder komplexe soziale Dynamiken erfassen.

Gerade im Marketing, wo es um Menschen, Geschichten und Beziehungen geht, sind diese Fähigkeiten unverzichtbar. Die subtilen Zwischentöne, die Intuition für Stimmungen oder die Fähigkeit, unausgesprochene Erwartungen zu erfassen – das bleibt eine unverzichtbare Fähigkeit des Menschen. 

Auch die Nachvollziehbarkeit und Erklärbarkeit von KI-Entscheidungen ist (noch) eine Baustelle: Warum eine KI zu einem bestimmten Ergebnis kommt, lässt sich häufig nicht genau sagen. Zudem sind KI-Modelle immer nur so gut wie die Daten, mit denen sie trainiert wurden. Sie können vorhandene Vorurteile oder falsche Annahmen reproduzieren. Die kritische Reflexion und das verantwortungsbewusste Kontrollieren der Outputs sind daher essenziell.


Zwischenfazit:

Uns hilft KI enorm, effizienter zu arbeiten und neue Perspektiven zu entdecken. Aber sie ersetzt nicht den Menschen bzw. nicht alle menschlichen Fähigkeiten – zumindest noch nicht. Es ist eher so, dass die besten Ergebnisse dort entstehen, wo KI und Mensch zusammenwirken, jeder mit seinen Stärken. Da, wo es um echte Kreativität oder tiefes Verständnis geht, ergänzen wir sie bewusst durch menschliches Know-how und unsere Erfahrung. Wir prüfen, hinterfragen und geben den Inhalten immer den nötigen Feinschliff … oder umgekehrt: lassen die KI lediglich den nötigen Feinschliff übernehmen. 


 

Die große Frage:
Werden Agenturen wie wir bald überflüssig?

Das ist eine Frage, die im Raum steht – und die wir uns selbst natürlich auch schon gestellt haben. Klar ist: Vieles von dem, was früher stundenlange “Handarbeit” war, lässt sich heute mithilfe von KI in Minuten umsetzen. Das verändert unser Berufsbild grundlegend und lässt sich nicht wegdiskutieren. Manche Aufgaben schrumpfen, andere verschwinden ganz. Und ja – ein Teil der Branche nimmt das als Bedrohung wahr:

Laut Frühjahrsmonitor 2024 des GWA empfindet rund die Hälfte der Mitgliedsagenturen Künstliche Intelligenz als potenzielles Risiko für die Agenturwelt. Aber dieselbe Umfrage zeigt auch: 24 Prozent stimmen voll zu, dass KI neue Chancen eröffnet.

Und genau hier setzen wir an: Marketing besteht nicht nur aus operativer Umsetzung. Es geht auch um Verstehen. Um Verbindungen. Um strategisches Denken. Darum, Zusammenhänge zu erkennen, Dinge zu priorisieren, Entscheidungen einzuordnen. Genau hier liegt unsere Stärke – und unser Mehrwert. Unsere Kunden wollen nicht nur Tools, mit denen sie alles schnell “selbst” erledigen können. Sie brauchen jemanden, der sie durch das Dickicht an Möglichkeiten führt und aufzeigt, welche Maßnahme, warum wichtig ist und wie sie umgesetzt wird

Vielleicht müssen Agenturen in Zukunft nicht mehr groß sein. Vielleicht reicht ein kleines Experten-Team, das genau weiß, wie man Kunden erfolgreich berät und mit den richtigen Tools große Wirkung erzielt. Vielleicht verschiebt sich der Fokus von „viel manueller Arbeit“ hin zu „klug kombinierten Kompetenzen“.

 

Unser Fazit:
KI verändert viel.
Aber nicht, wer wir sind und sein wollen.

Für uns steht fest: Wir glauben, die Zukunft gehört denen, die beides beherrschen – Menschlichkeit und Technologie. Die nicht blind auf KI setzen, aber auch nicht davor zurückschrecken. Wir möchten neugierig bleiben, uns weiterbilden, aber nicht verbiegen. 

Ja, KI verändert unsere Arbeitsweise und unsere Prozesse, vielleicht auch unser Rollenverständnis als Agentur. Aber sie verändert nicht unser Warum. Und genau das schätzen unsere Kunden an uns: Dass wir nicht einfach nur Inhalte für sie produzieren, sondern Orientierung geben.

Wir arbeiten mit KI, weil sie uns hilft, bessere Arbeit zu leisten – schneller, klarer, strukturierter. Wir werden weiter beobachten, testen und integrieren … weil wir glauben: Wer heute als Agentur bestehen will, braucht keine Angst vor KI. Sondern muss den richtigen Umgang lernen. 

KI wird bleiben. Und wir denken, wir auch.

 
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